Unangenehme Gespräche zu vermeiden und Konfrontationen zu scheuen, ist kein neues Phänomen. In einer Welt, die mehr und mehr von digitaler Kommunikation geprägt ist, kann dieser Effekt noch verstärkt werden, wenn die Nutzung von digitalen und insbesondere asynchronen Kanälen, wie E-Mail oder verschiedene Formen von Chats, regelrecht zu einem Rückzug von direkter Kommunikation entartet.
Die Umgangsformen in sozialen Medien scheinen auch oft geprägt von Distanz und indirekten Botschaften: schnell wird die eigene Meinung über ein Thema in einer extremen Form eines posts „abgelassen“. Es entsteht kein Dialog, sondern erinnert viel mehr an eine Attacke, der sich der initiale Meinungsäußerer ausgesetzt sieht. Weitere Reaktionen in Form von Antworten oder re-posts sind dann oft auch nur eine Fortsetzung der überzogenen Kritik einerseits oder der dann genauso aggressiv fortgesetzten vermeintlichen Unterstützung des ursprünglichen Statements. Das ist kein Dialog, dient nicht der Klärung von Sachverhalten und hat leider oft auch anscheinend gar nicht das Ziel, eine Einigung herbeizuführen.
Dies ist destruktiv und wir sollten mit mehr echtem Interesse und Mut zum Dialog aufeinander zugehen. Insbesondere im Berufsleben muss darauf aber auf jeden Fall unbedingt im Umgang von Mitarbeitern miteinander geachtet werden, denn sonst kommt es mehr und mehr zu Konflikten, Ineffektivität und Ineffizienz und eine echte Teamarbeit wird unmöglich. Eine regelrechte Tendenz zum Verharren in Unzufriedenheit etabliert sich und gerade diese gilt es, im Keim zu ersticken.
Es geht darum, Klarheit herzustellen und Missverständnisse zu vermeiden. Mitarbeiter könnten sich zurückziehen und ungelöste Unstimmigkeiten meiden, anstatt das Problem direkt zu klären. Mutige Gespräche sind der Schlüssel zur Konfliktlösung. Sie sollten, wenn möglich, unmittelbar geführt werden, am besten von Angesicht zu Angesicht. Der persönliche Austausch fördert Verständnis und schafft eine Atmosphäre, in der Konflikte konstruktiv gelöst werden können. Dies ist essenziell, um echte Teamarbeit zu ermöglichen.
Ein mutiger Schritt weg von indirekten Botschaften und digitalen Rückzugsstrategien hin zu einem echten direkten Dialog, führt zu einem nachhaltigen vertrauensvolleren Umgang. Mehr Mut!